Eine Verkehrsrechtschutzversicherung bietet Hilfe bei Rechtsfragen und Problemen, die im Straßenverkehr entstanden sind oder mit diesem zusammenhängen. Sie greift bei Rechtsstreitigkeiten und unterstützt bei der Klärung von Schadensersatz-, Schmerzensgeld- und anderen Fragen.
Verkehrsrechtschutz – Was ist das?
Eine KFZ-Haftpflicht ist für viele Verkehrsteilnehmer Pflicht und vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Sie übernimmt Schadensersatzansprüche, die anderen Verkehrsteilnehmer durch den Versicherungsnehmer entstehen. Bei Streitigkeiten um eben diesen Schadenersatz oder anderen ungeklärten Fragen ist sie jedoch wenig hilfreich. Die KFZ-Haftpflichversicherung springt nur ein, wenn die Schuldfrage klar ist.
Bestehen Zweifel oder bestreitet der Unfallgegner seine Schuld kommen auf den Versicherten trotz Haftpflicht hohe Kosten zu. Zum Beispiel Anwaltskosten, Gebühren für Gutachten, Prozesskosten und ähnliches. Eine Verkehrsrechtschutzversicherung hilft in diesem Fall und übernimmt die Kosten, die ein Streit um die Schuldfrage oder ähnliche Vorfälle mit sich bringt. Eine solche Absicherung kann bei vielen Versicherungsgesellschaften wie z.B. der HUK24, ARAG, CosmosDirekt, DEVK oder dem ADAC Automobilclub abgeschlossen werden und ergänzt den bestehenden Versicherungsschutz des KFZ. Teilweise setzt dies eine bestehende Autoversicherung oder Mitgliedschaft voraus. Dabei hilft die Versicherung unter anderem bei:
- Schadensersatzansprüche
- Schmerzensgeldforderungen nach einen Unfall
- unterstützt den Versicherungsnehmer beim Kampf gegen unberechtigte Bußgelder
- hilft beim Streit um überhöhte Reparaturkosten oder beim Konflikt mit Autohändlern
- und vieles weitere
Inhalte und Konditionen der Verkehrsrechtschutz
Welche Vorfälle eine Verkehrsrechtschutz abdeckt, wann sie in Anspruch genommen werden kann, welche Maximalsumme es für einen Schaden gibt und ähnliche Details sind nicht einheitlich festgelegt. Jedes Versicherungsunternehmen schnürt eigene Pakete, die mit unterschiedlichen Konditionen und Inhalten aufwarten. Der Preis einer Verkehrs-Rechtschutz beginnt jährlich bei etwa 80 €. Interessenten, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Verkehrsrechtschutzversicherung abzuschließen, sollten die Angebote vergleichen und ein für sie passendes Paket wählen. Die Policen sind nicht nur bei den großen Versicherungenen erhältlich, sondern werden zum Teil auch von den Automobilclubs wie dem ADAC Automobilclub angeboten. Für Mitglieder spendieren diese häufig Rabatte oder besondere Konditionen.
Verkehrsrechtschutzversicherungen helfen in diesen Fällen:
- Schadenersatz-Rechtsschutz
- Straf-Rechtsschutz
- Ordnungswidrigkeiten-Rechtsschutz
- Verwaltungs-Rechtsschutz in Verkehrssachen
- Rechtsschutz im Kfz-Vertrags- und Sachenrecht
- Steuer-Rechtsschutz vor Gerichten
Die Versicherung übernimmt die Kosten, die in diesen Verfahren und Prozessen anfallen. Dazu gehören unter anderem Gebühren für einen Rechtsanwalt sowie die Gebühren des gegnerischen Anwalts, wenn das Verfahren verloren wird, die Gerichtskosten, eventuelle Zeugengebühren und Kosten für einen Sachverständigen. Bis zu welchen Summen diese Kosten übernommen werden, hängt vom gebuchten Versicherungsvertrag ab. Je nach Police liegen die Deckungssummen bei 250.000 Euro, 500.000 Euro, 1.000.000 Euro oder sind sogar unbegrenzt. Auch gibt es Verträge, die mit einer Selbstbeteiligung arbeiten und ähnlich der Kasko-Versicherung von den Versicherten einen festgelegten Geldwert als Eigenanteil fordern.
Verkehrsrechtschutz für Singles und Familie
Der Preis der Verkehrsrechtschutzversicherung ist nicht nur vom Versicherungsunternehmen abhängig, sondern auch davon, für wen der Schutz gelten soll. Die Policen sind zum einen für den jeweiligen Halter des KFZ erhältlich, können aber auch für weitere Personen, etwa die Familie, abgeschlossen werden. Entscheidend ist außerdem, ob die Versicherung für ein Fahrzeug oder mehrere gilt.
Ebenso ausschlaggebend ist, in welchen Regionen der Versicherungsschutz gelten soll. Viele Versicherungen bieten beispielsweise eine Absicherung in Deutschland und Europa an, anderen inkludieren auch anderen Ländern oder erweitern ihn auf eine weltweite Gültigkeit. Auf Wunsch bieten zahlreiche Anbieter attraktive Zusatzpakete, etwa die gleichzeitige Buchung eines KFZ-Schutzbriefs oder die Buchung einer Mitgliedschaft in einem Automobilclub an.
Vorteile und Nachteile
Eine Verkehrrechtschutzversicherung ist keine Pflicht-Absicherung, sondern steht auf freiwilliger Basis zur Verfügung. Dadurch gibt es Vor- und Nachteile:
Vorteile
Mit einer Verkehrsrechtschutzversicherung können sich Verkehrsteilnehmer gegen unvorhersehbare Kosten bei Verkehrsstreitigkeiten absichern und das Risiko einer starken finanziellen Belastung mindern. Die meisten Verkehrsrechtschutzversicherungen greifen nicht nur bei Streitigkeiten nach Unfällen, sondern helfen auch bei Konflikten mit Autohändlern oder Reparaturwerkstätten und bei Ordnungswidrigkeitsverfahren und ähnlichem.
Nachteile
Direkte Nachteile einer Verkehrsrechtschutz gibt es für Kunden nicht, jedoch ist eine Verkehrsrechtschutzversicherung nicht automatisch in einer KFZ-Haftpflicht inkludiert und muss separat gebucht werden. Auch greifen die meisten regulären Rechtschutzversicherungen nicht oder nur unvollständig bei Verkehrsrechtfragen. Interessenten müssen sich aktiv für eine Verkehrsrechtschutzversicherung entscheiden und für diese einen bestimmten Betrag pro Monat oder Jahr entrichten.
FAQ zur Verkehrsrechtschutzversicherung
Was ist eine Verkehrsrechtschutzversicherung?
Mit dieser Absicherungen schützen sich Kunden vor hohen Rechnungen bei Streitigkeiten rund um das KFZ und den Straßenverkehr. Zum Beispiel nach einem Unfall bei ungeklärter Schuldfrage, bei Bußgeldern und Strafen und bei Streitigkeiten mit Werkstätten und Autohäusern.
Was kostet eine Verkehrsrechtschutz?
Die Preise variieren je nach Versicherungsunternehmen, Inhalten, Deckungssummen und ähnlichem. Einheitliche Preise gibt es nicht. Entsprechende Tarife beginnen bei etwa 80 Euro pro Jahr.
Ist eine Verkehrsrechtschutz in der Haftpflicht enthalten?
In der Regel enthalten die üblichen Haftpflichtversicherungen keine Verkehrsrechtschutzversicherung. Diese müssen Kunden optional zubuchen.